Unser Fotoprojekt richtet sich an Jugendliche, die aus verschiedensten Gründen ihre Heimat verlassen mussten und in Berlin anfangen sich ein neues Leben aufzubauen, sich in einem fremdem Land neu definieren. Sie sollen mit der Kamera los geschickt werden, um einen Teil dieses Prozesses auf ihre Art zu dokumentieren.
Wir initieren eine Foto-AG, in der Interessierte mit analogen Fotoapparaten und Filmmaterial ihr Umfeld (Schulweg, Freundeskreis, Wohnung, Arbeit, Hobbys etc.) erkunden.
Es soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden mit einem für sie meist fremden Medium ihren Blickwinkel auf ihre neue Heimat und ihr Leben festzuhalten, wobei sie selbst entscheiden wie und was sie uns zeigen wollen.
Uns ist es wichtig die Jugendlichen nicht durch thematische Einschränkungen zu beeinflussen, sondern ihnen zu vermitteln, dass dieses Projekt - und die abschließende Ausstellung - einen Raum bietet, in dem sie sich individuell ausdrücken und präsentieren können.
Gekoppelt mit den Fotografien werden Audioaufnahmen angefertigt, bei denen die Jugendlichen über ihr Herkunftsland berichten, über ihren Alltag, Kultur und Leben, oder Erlebnisse und Momente an die sie oft zurückdenken.
Unsere Aufgabe sehen wir darin, die Jugendlichen zu begleiten und ihnen bei auftretenden Problemen Hilfestellung zu leisten. Unser Ziel ist es, dass die Jugendlichen lernen das Medium
Fotografie für sich zu nutzen und die aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, sowie mit ihrer Umwelt zu fördern.
Die Beschäftigung mit Inhalten und Wirkung von Bildern auf sich und andere sowie die Transformation von Gefühlen und Eindrücken auf die Fotografie ermöglicht ein neues Ausdrucksmittel, welches sie auch in Zukunft weiter nutzen können.
Mit diesem Projekt wollen wir die Realität der Jugendlichen greifbar und damit für andere erfahrbar machen. Jeder einzelne hat seine ganz persönliche Sichtweise, Geschichte und Probleme und verdient somit eine eigenständige Betrachtung, was mit dieser Ausstellung betont und gefördert werden soll.